Kulturelles Erbe und Kanonisierung von Wissen

Unter dem thematischen Schwerpunkt von Kulturellem Erbe und der Kanonisierung von Wissen regte der im Rahmen des Projekts heiEDUCATION 2.1 (Laufzeit 2019–2023) aufgebaute und begleitete Forschungs- und Transfercluster die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Pädagogischer Hochschule und Universität in Heidelberg an. Dieser Austausch setzte einen Wissenstransfer in Gang, in dessen Kontext auch die Ausbildung künftiger Lehrkräfte in beiden Themengebieten profitierte. Konkret erfolgte dies durch die gemeinsame Planung und Durchführung von sowohl hochschulinternen Workshops und Vortragsreihen als auch öffentlichen Veranstaltungen.

Rechts im Bild eine Fotografie von Gaudís Casa Batiló auf petrolfarbenem Hintergrund. Links oben im Bild schräg abgesetzt die Worte „KULTURELLES ERBE | KANONISIERUNG VON WISSEN“
Bild: © Florian Grafl | Gestaltung: Heidelberg School of Education

Materielles wie immaterielles Kulturerbe sind Gegenstand komplexer gesellschaftlicher, politischer und wissenschaftlicher Aushandlungsprozesse. Das didaktische Potenzial des kulturellen Erbes liegt vor allem in seiner Vermittlerposition zwischen Vergangenem, Gegenwärtigem und Künftigem. Dabei kommen zentrale fachdidaktische Prinzipien wie Multiperspektivität sowie Lebenswelt- und Gegenwartsorientierung zur Anwendung. Diese tragen zur Förderung der Reflexions-, Orientierungs- und Sachkompetenz von Lehramtsstudierenden bei, die diese dann an ihre (künftigen) Schüler:innen weitergeben. Die Kanonisierung von Wissen stellt eine stetige Herausforderung für sämtliche Fachdisziplinen dar. Auch (künftige) Lehrkräfte bleiben hiervon nicht unberührt. Die Transformation in eine „Wissensgesellschaft“ verändert ihre Rolle als Lehrerin bzw. Lehrer und die damit verbundenen Aufgaben grundlegend. Die vielschichtigen Prozesse des Kanonisierens – etwa mittels der staatlichen Approbation in Form von Schulbüchern – zu erforschen und kritisch zu reflektieren stellten ein zentrales Ziel des Clusters dar. Die im Cluster engagierten Fachwissenschaftler:innen und (Fach-)Didaktiker:innen verfolgten das Ziel, zum einen die Bedeutung von kulturellem Erbe innerhalb schulischer Bildungsprozesse herauszuarbeiten und zum anderen die Kanonisierung des Wissens als einen dynamischen, aber auch von Machtverhältnissen geprägten Vorgang zu analysieren. Neben der interdisziplinären Erforschung dieser beiden Themenkomplexe wurden in diesem Cluster auch vielfältige Möglichkeiten zum Wissenstransfer realisiert. Beispielsweise wurden gemeinsame Exkursionen zu außerschulischen Lernorten geplant um dort gemeinsam unter interdisziplinärer Perspektive zu ergründen, wie sich diese didaktisieren lassen.
Darüber hinaus bestand ein wesentlicher Schwerpunkt des Clusters darin aufzuzeigen, welches Potenzial die Digitalisierung insbesondere mit Blick auf die Ausbildung von Lehrkräften bietet – sowohl um kulturelles Erbe zu bewahren und an eine breitere Öffentlichkeit zu vermitteln, als auch um Wissen zu generieren und zu repräsentieren.


PROJEKTE

INTERDISZIPLINÄRE VERANSTALTUNGSREIHE ZU SPORT ALS KULTURERBE

Veranstaltungsreihe „Immer nur höher, schneller, weiter? – Interdisziplinäre Perspektiven zu Sport als Kulturerbe in Gesellschaft, Schule und Lehrer:innenbildung“

Welche unterschiedlichen Bedeutungen hat Sport als kulturelles Erbe und wie lässt sich dieses im Schulunterricht und in der Lehrer:innenbildung interdisziplinär vermitteln? Anlässlich der vielfältigen Kontroversen um die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar untersuchte die Veranstaltungsreihe den wechselseitigen Einfluss von Sport, Politik und Gesellschaft in vergangenen und gegenwärtigen Kulturen. Ferner sollten die Impulse aus unterschiedlichen fachlichen Disziplinen dazu anregen, Sport als kulturelles Phänomen mit all seinen Facetten über unterschiedliche Zugänge stärker in den verschiedenen Schulfächern zu thematisieren. 

Wir begrüßten ein bunt gemischtes Publikum aus Lehrer:innen verschiedener Fächer,  Studierenden, Akteur:innen der Lehrkräftebildung und Sportbegeisterten, mit denen wir nach anregenden Vorträgen aus Theorie und Praxis in anschließenden Diskussionen gemeinsam unseren Blick auf Sport und seine Bedeutung für das kulturelle Erbe geweitet haben.

Die Veranstaltungen fanden jeweils mittwochs von 18 bis 20 Uhr in der Neuen Universität, Grabengasse 3–5, Hörsaal 04a, statt.

VERGANGENE VERANSTALTUNGEN DER REIHE

VERANSTALTUNGEN DES CLUSTERS

BLOGBEITRÄGE DES CLUSTERS