Ist das noch Bildung oder schon Indoktrination? Über politisches und zivilgesellschaftliches Engagement in der Schule

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Heidelberg School of Education
Voßstraße 2
Gebäude 4330
69115 Heidelberg
Deutschland

Terrasse

EINE VERANSTALTUNG DER REIHE „GESPRÄCHE AUF DER HSE-TERRASSE“

Foto der HSE-Terrasse im Abendlicht, links begrenzt von einem großen Baum. Unten sind schräg abgesetzt die Namen der Referenten platziert: Dr. Henning Hupe (Hebely-Gymnasium Schwetzingen & Matthias Heil (IPW Universität Heidelberg)
Bild: © Dennis Dietz

„Die Jugend ist in Ehrfurcht vor Gott, im Geiste der christlichen Nächstenliebe, zur Brüderlichkeit aller Menschen und zur Friedensliebe, in der Liebe zu Volk und Heimat, zu sittlicher und politischer Verantwortlichkeit, zu beruflicher und sozialer Bewährung und zu freiheitlicher demokratischer Gesinnung zu erziehen.“

Nach dem Wortlaut der Landesverfassung haben Lehrerinnen und Lehrer ungeachtet ihrer Fächer einen klaren politischen Bildungsauftrag. Zugleich sollen sie aber weltanschauliche Neutralität wahren und dürfen Schülerinnen und Schüler nicht mit politischen Überzeugungen überwältigen. Daraus ergibt sich nicht selten eine grundsätzliche Spannung. Wie viel politische Meinung dürfen Lehrerinnen und Lehrer äußern? Wann müssen sie das vielleicht sogar? Und wo kippt das ins Indoktrinatorische? Wann wird Mündigkeit nicht ermöglicht, sondern erstickt? Klar ist: wir wollen eine Gesellschaft, in der sich Menschen kritisch interessieren und politisch wie sozial engagieren. Doch wie konkret, wie offensiv, ja vielleicht: wie bewusst oder unbewusst normativ sollte dazu in den Schulen zum politischen Denken und Handeln angeleitet werden?

Am ersten Abend unserer „Gespräche auf der HSE-Terrasse“ wollen wir den manchmal schmalen Grat zwischen politischem Engagement in der Schule und einer mehr oder minder subtilen Indoktrination diskutieren und hoffentlich etwas ausleuchten. Zwei Anfangsimpulse sollen zum Austausch anregen: Dr. Henning Hupe stellt ein engagiertes Modellprojekt zur politisch-sozialen Bildung am Hebelgymnasium vor; Matthias Heil präsentiert seine empirische Studie zur politischen Motivation von Lehramtsstudierenden und gibt Hinweise aus seinem aktuellen Projekt zur „Schule der Revolution“.

REFERENTEN

Dr. Henning Hupe ist Lehrer am Hebel-Gymnasium Schwetzingen und dort Leiter des Modellprojekts „Soli-AG“, im Rahmen dessen Schüler:innen weitgehend eigenständig politische, ökologische und soziale Projekte konzipieren und umsetzen. Henning Hupe unterrichtet die Fächer Französisch und Evangelische Religionslehre; seit einigen Jahren ist er in der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften tätig. Er hat an Lehrbüchern für die Sekundarstufe II mitgearbeitet und als Lehrbeauftragter an den Universitäten Heidelberg und Gießen fachwissenschaftliche und -didaktische Veranstaltungen für Lehramtsstudierende unterrichtet.


Matthias Heil ist Akademischer Mitarbeiter am Institut für Politische Wissenschaft der Universität Heidelberg und führt dort ein Dissertationsprojekt zum Thema „Schule und Revolution“ durch. Er hat Arbeiten zu unterschiedlichen Implikationen des politischen Bildungsauftrags erstellt und ist ehemaliger PLACE-Fellow der HSE. Im Zuge dieses Programms hat er eine empirische Untersuchung zur politischen Motivation von Lehramtsstudierenden durchgeführt.

WEITERE INFORMATIONEN UND ANMELDUNG

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Bei schlechtem Wetter verlegen wir die Gespräche (auch kurzfristig) in den Konferenzraum der HSE, der direkt an die Terrasse anschließt.

IMPRESSIONEN

GESPRÄCHE AUF DER HSE-TERRASSE

Die „Gespräche auf der HSE-Terrasse“ sind eine neue, lebendige Veranstaltungsreihe für Forschende, Studierende und Lehrkräfte aus Heidelberg und Umgebung. Bei Getränk, Musik und Abendsonne können hier Menschen aus Schule, Akademie und Lehrkräftebildung miteinander zu aktuellen und kontroversen Themen ins Gespräch kommen. Dazu präsentieren Mitglieder der HSE-Forschungs- und Transfercluster gemeinsam mit Heidelberger Lehrer:innen pointierte Forschungs- und Erfahrungsberichte zu aktuellen Fragen. Im Fokus stehen gesellschaftlich relevante Themen, die auch und gerade für den Unterricht in Seminarräumen und Klassenzimmern von zentraler Bedeutung sind.

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