EIN STARKES SIGNAL FÜR DIE ZUKUNFT DER LEHRKRÄFTEBILDUNG
Mit der feierlichen Unterzeichnung der Gründungserklärung haben sich am 10. Juli 2025 die lehrkräftebildenden Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und die in einer der Schools of Education involvierten Kunst- und Musikhochschulen in Baden-Württemberg zu einem landesweiten Verbund zusammengeschlossen. Der neue Verbund für Lehrkräftebildung in Baden-Württemberg markiert den Beginn einer strukturierten, langfristig angelegten Zusammenarbeit zur Stärkung und Weiterentwicklung der Lehrkräftebildung im Land.
Die Veranstaltung wurde durch Prof. Dr. Michael-Jörg Oesterle, Prorektor für Lehre und Weiterbildung der Universität Stuttgart, eröffnet. In seinen Begrüßungsworten hob er die gesellschaftliche Relevanz der Initiative hervor: „In einer zunehmend individualisierten Gesellschaft ist es ein wichtiges Zeichen, dass wir im Bereich der Lehrkräftebildung auf Kooperation statt Wettbewerb setzen. Nur gemeinsam können wir den Herausforderungen in der Bildungslandschaft wirksam begegnen.“
In den einführenden Worten von Prof. Dr. Silke Hertel, Prorektorin Studium und Lehre an der Universität Heidelberg und geschäftsführende Direktorin der Heidelberg School of Education, wurde deutlich, wie dynamisch sich die Lehrkräftebildung im Land in den letzten Monaten entwickelt hat. Sie verwies auf den intensiven Austausch mit den Ministerien für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie Kultus, Jugend und Sport und betonte: „Im Verbund ist man besser aufgestellt und wirksam – gerade in einer Zeit, die von gesellschaftlichen Umbrüchen geprägt ist.“
Der darauffolgende Impulsvortrag von der renommierten Bildungsforscherin Prof. Dr. Felicitas Thiel (Freie Universität Berlin) beleuchtete die historischen Entwicklungen und aktuellen Herausforderungen der Lehrkräftebildung. Thiel unterstrich die Bedeutung evidenzbasierter Professionalisierung sowie gemeinsamer Strukturen, Leitbilder und Formate, um die Qualität des Unterrichts nachhaltig zu verbessern. „Wer die Lernleistung von Schülerinnen und Schülern verbessern will, muss in die Qualität der Lehrkräfte investieren“, so Thiel. Besonders betonte sie die Notwendigkeit, empirisch fundiertes Wissen stärker in den Schulen zu verankern und veraltete Mythen über Lernprozesse zu hinterfragen.
Ein zentraler Programmpunkt war die feierliche Unterzeichnung der Gründungserklärung, die durch ein gemeinsames Foto dokumentiert wurde. Damit ist der Verbund nun formell konstituiert.
Im Anschluss an die Mittagspause stand die Planung der nächsten Schritte auf dem Programm. Mit einstimmigem Beschluss wurde eine dreiköpfige Leitung des Verbunds für zwei Jahre gewählt.
- Prof. Dr. Silke Hertel, Prorektorin für Studium und Lehre an der Universität Heidelberg und Geschäftsführende Direktorin der Heidelberg School of Education seitens der Universität Heidelberg
- Prof. Dr. Ronny Nawrodt, Professor für Physik und ihre Didaktik an der Universität Stuttgart und Geschäftsführender Direktor der Professional School of Education Stuttgart-Ludwigsburg seitens der Universität Stuttgart
- Prof. Dr. Nadine Anskeit, Professorin für deutsche Sprache und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, Direktorin der Karlsruhe School of Education seitens der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, ab Oktober 2025 Prorektorin für Forschung, Nachwuchsförderung und Transfer
Ein digitales Treffen des Verbunds ist für den Winter 2025 angesetzt, ein weiteres Präsenztreffen soll im Sommer 2026 folgen. Ziel ist es, in den kommenden Monaten tragfähige Kooperationsformen zu entwickeln, Themenfelder zu identifizieren und sich strategisch auf mögliche neue Förderlinien vorzubereiten.
Mit der Gründung des Verbunds entsteht eine starke Plattform für Austausch, Forschung und Vernetzung in der Lehrkräftebildung. Sie bietet die Chance, gemeinsam wissenschaftsbasiert Standards zu setzen und neue Wege in der Professionalisierung zukünftiger Lehrkräfte zu gehen.