„Heritage Education – Nachhaltigkeit in der Geschichtslehrer*innenbildung“

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PROJEKTPARTNERIN

PROJEKTBESCHREIBUNG

Heritage Education ist die internationale Bezeichnung für die pädagogische Auseinandersetzung mit kulturellem Erbe. Der Begriff „Kulturelles Erbe“ fokussiert mehrheitlich auf materielle Überreste, die im Sinne des Denkmalschutzes „nachhaltig“ gestellt werden und die kulturelle Identität einer Region/eines Landes/der Welt erfahrbar machen. „Sharing Heritage“ bezeichnet hierbei den aktiven Prozess der Auseinandersetzung sowohl mit dem identitätsstiftenden Potenzial des kulturellen Erbes als auch dessen Ausgrenzungsmechanismen. Mit dem Status UNESCO-Welterbe sind Pflichten wie der originale Erhalt für künftige Generationen genauso verbunden wie eine touristische Aufwertung und damit eine verstärkte mediale Aufmerksamkeit.

Für die Geschichtslehrer*innenbildung bedeutet Heritage Education eine Auseinandersetzung mit außerschulischen Lernorten, mit sinnlich erlebbaren Materialitäten und mit kritischen Fragestellungen zu unterschiedlichen Typen kulturellen Erbes (z. B. „Dark Heritage“ wie NS-Gedenkstätten oder Schlachtfelder), zu Aufnahmekriterien der UNESCO-Welterbeliste (inkl. „Roter Liste“) oder zum sozialen Konstruktionsprozess bzw. der Prägung von Kulturerbe in gegenwärtigen Geschichtskulturen und Identitätsdiskursen (inkl. der gezielten Zerstörung von Kulturerbe).

Im Rahmen des Projektes werden mit den Studierenden des Master of Education theoretische Zugänge, Diskurse, Ziele und Zielgruppen sowie bestehende Projekte und Entwicklungspotenziale der Heritage Education diskutiert. Die Studierenden erstellen und planen Ausarbeitungen für Lehrer*innen, die aus einer übergreifenden kulturwissenschaftlichen Sicht kritische Fragestellungen zum kulturellen Erbe verarbeiten. Je nach gewähltem Fallbeispiel schließt die Erstellung der Handreichung auch einen Besuch regionaler Welterbestätten durch die Arbeitsgruppen ein. Bei der Erschließung des Themenfeldes werden die Studierenden zudem durch externe Experten*innen aus dem Feld Tourismus und Eventmanagement, aus dem Programm für Schüler*innen „denkmal aktiv“ der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und vom wissenschaftlichen Antragsteam der „SchUM“-Städte (Jüdische Gemeinden der Städte Speyer, Worms und Mainz) beratend unterstützt.